27.01.2011 - Holocaust-Gedenktag 2011 auf dem Häftlingsfriedhof Borna

Andor Neumann, Miklos Berger, Abram Löwy – Mit dem Verlesen dieser und 95 weiterer Namen wurde im Rahmen des Holocaust-Gedenktages 2011 im Ehrenhain Borna der Opfer des KZ-Außenlagers Flößberg gedacht. Symbolisch wurde damit den Toten ihre Identität zurückgegeben, die ihnen in NS-Lagern wie Buchenwald oder Flößberg geraubt worden war.

Rosen und Blumen vor Gedenkstein Borna (Foto: Thomas Bergner)

„Die heutige Veranstaltung hilft dem Vergessen entgegen zu treten"

Etwa dreißig Bürger waren in diesem Jahr der Einladung der Geschichtswerkstatt Flößberg e.V. nach Borna gefolgt. Kurzfristig war die Veranstaltung dorthin verlegt worden, da aufgrund erster Sanierungsmaßnahmen das Gelände des Häftlingsfriedhofs im Flößberger Wald zu Zeit nicht begehbar ist. Wie wichtig es ist, in Form von Gedenkveranstaltungen an die Geschehnisse vor nunmehr 66 Jahren zu erinnern, darauf verwies Stephen P.Casey, einer der wenigen noch lebenden ehemaligen Lagerinsassen von Flößberg. Als ungarischer Jude war er zusammen mit seiner Familie im Jahr 1944 deportiert worden. Von 41 Familienangehörigen überlebten nur 4 weitere Familienmitglieder den Holocaust. In seiner Grußbotschaft unterstrich Stephen P. Casey daher: „Die heutige Veranstaltung hilft dem Vergessen entgegen zu treten. Sie hilft Ihnen, hilft mir, hilft der ganzen Menschheit.“

Auch Eberhard Schneidenbach (Die Linke, Landkreis Leipzig) verwies auf die Notwendigkeit an die einzigartigen Verbrechen des NS-Regimes dauerhaft zu erinnern. Dabei zeichnete er die wechselvolle Geschichte der Gedenkorte Flößberg und Borna nach und hob auch die Bedeutung des nun mehr gesicherten Erhalts des Häftlingsfriedhofs Flößberg für das künftige Erinnern hervor.

Versöhnung durch Erinnerung

Karlheinz Bauer, früherer Landrat des Landkreises Leipziger Land, betonte in seinem Redebeitrag den Versöhnungsgedanken, der durch das Erinnern möglich sei. Dabei unterstrich er, dass die Erinnerung an den Holocaust keiner ideologischen Vereinnahmung folgen, sondern als gemeinsame Aufgabe verstanden werden sollte.

Teilnehmer (Foto: Thomas Bergner)Redner Eberhard Schneidenbach (Foto: Thomas Bergner)
Blumen werden am Gedenkstein niedergelegt (Foto: Thomas Bergner)Redner Karlheinz Bauer (Foto: Thomas Bergner)

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