09.09.2012 - Führung am Tag des offenen Denkmals 2012
Am 9. September fand der Tag des offenen Denkmals statt, der in diesem Jahr unter dem Motto „Holz“ stand. Das Motto passte besonders gut zur Führung über das Gelände des ehemaligen KZ Flößberg: Am Rand des Flößberger Waldes wurde es von der HASAG betrieben, wohl vor allem aus Gründen der Tarnung. Für die Häftlinge bedeutete dies unter besonders harten Bedingungen Zwangsarbeit zu leisten; viele überlebten die Strapazen nicht. Holz ist ein vergänglicher Stoff – das Lager wurde innerhalb weniger Wochen Ende 1944 hochgezogen, auch diese harte Arbeit mussten Häftlinge verrichten. Gebäude waren sporadisch errichtet worden; vom Lager ist daher heute kaum mehr eine Spur vorhanden. Das Feld, auf dem vormals die Häftlingsbaracken standen, lässt nur noch erahnen, was 1944/45 hier passierte.
Die Geschichtswerkstatt bietet
nun schon seit mehreren Jahren zum Tag des offenen Denkmals eine
Führung über das Lagergelände an, um die noch wenigen Spuren
aufzuzeigen und anhand von Überlebendenberichten das Schicksal der
Häftlinge vor Augen zu führen. Am 9. September fanden sich circa 20
Interessierte ein, um von der Geschichte des Lagers zu erfahren.
Erfreulich ist, dass auch diesmal wieder junge Leute dabei waren, die
sich entweder selbst schon mit dem KZ Flößberg auseinandergesetzt
haben (z.B. in Form von Schularbeiten) oder eine Schülerarbeit dazu
anstreben. Darüber hinaus waren neben vielen Ortsfremden auch
Besucher gekommen, die bereits bei früheren Führungen über das
Gelände teilgenommen haben. Sie konnten sich nun anhand der jüngst
recherchierten Luftbildaufnahme vom Lager eine genauere Vorstellung
davon machen, wie die Bedingungen vor Ort waren.
Ganz bestimmt wird es auch
im kommenden
Jahr zum Tag des offenen Denkmals wieder eine Führung über das
KZ-Gelände geben. Der Tag des offenen Denkmals bietet nicht den
einzigen, aber doch einen geeigneten Rahmen für derartige
Veranstaltungen.